Pausen in deiner Yogapraxis wie auch in deinem Alltag

Wie ist deine Beziehung zu Pausen ?

Sind Pausen etwas, das du bewusst in deiner Yogapraxis, in deinen Alltag integrierst oder sind Pausen für dich mehr eine Art Unterbrechung vom Wesentlichen ?
In der Yogapraxis ist es ganz klar: Nach Anspannung folgt Entspannung und am Ende jeder Yogastunde steht Shavasana, die Endentspannung. Eine etwas längere, bewusste Pause in der wir Raum geben, damit sich die Wirkungen der Übungen entfalten können. Damit Muskeln wieder entspannen, damit Körperempfindungen, wie auch Gefühle gefühlt und integriert werden können.

Wie sieht es mit Pausen in deinem Alltag aus ?
Gönnst du dir kleine Pausen der Entspannung zum Reflektieren zum Regenerieren ? Oder verschiebt du die Pausen auf den Feierabend, oder gar auf das Wochenende, um dann womöglich noch die Dinge zu erledigen, die du im Laufe des Tages, der Woche nicht geschafft hast ?

Wenn wir durchs Leben rasen und nur am Funktionieren sind, verlieren wir den Kontakt, die Verbindung zu uns selbst, wir verlieren den Blick auf das Wesentliche und riskieren zudem unsere Gesundheit.

Hierzu eine kleine Geschichte:

Ein Mann läuft durch den Wald und sieht einen Holzfäller bei der Arbeit. Er zählt die Bäume, die der Holzfäller bereits gefällt hat. Es sind zehn.
Am nächsten Tag kommt er zur selben Zeit wieder des Weges und sieht, dass der Holzfäller nur acht Bäume gefällt hat.
Am darauffolgenden Tag sind es nur noch fünf.
Der Mann fragt den Holzfäller: „Warum fällst du von Tag zu Tag immer weniger Bäume?“
„Weißt du, mein Beil ist nicht mehr so scharf wie am ersten Tag“, antwortet dieser.

„Warum schärfst du es dann nicht?“ fragt der Mann weiter.
Darauf der Holzfäller: „Ich hab’ keine Zeit, ich muss Bäume fällen…“

Angelehnt an die Geschichte aus dem Buch „Komm, ich erzähle dir eine Geschichte“ von Jorge Bucay.

Welchen Wert verleihst du den Pausen in deiner Yogapraxis, in deinem Leben ? Erlebst du diese bewusst ? Schenkst du ihnen die selbe Wertschätzung wie dem Tun ?
Wenn wir Pausen machen, schenken wir uns Raum, um uns, unseren Körper, unseren Atem, wie auch unsere Bedürfnisse wahrzunehmen. Wenn wir unter Druck oder gestresst sind können wir uns nicht fühlen, unsere Aufmerksamkeit ist im Außen und wir verlieren die Verbindung zu uns selbst.
Sind wir zu lange aus unserem natürlichen Rhythmus, kann es schwierig sein wieder in Balance zu finden, von der Anspannung in die Entspannung zu wechseln. Eine Yogapraxis kann ein wunderbarerer Weg sein, um dich wieder liebevoll dir selbst zuzuwenden und dich in eine wohlige Pause zu führen.
Es besteht jedoch aber auch die Gefahr mit deiner Yogapraxis in die Falle der Überforderung zu fallen. Auch hier ist es sinnvoll ab und zu inne zuhalten und dich selbst zu fragen um was es dir in deiner Yogapraxis geht.
Geht es dir darum eine Asana nach der Anderen in Perfektion auszuführen ? Sind die Übergänge, die Pausen zwischen den einzelnen Haltungen für dich gleichwertig zu den Asanas, oder sind sie für dich lediglich ein notwendiger Übergang, den man so kurz wie möglich gestaltet ?

Ich möchte dich dazu einladen, mehr Bewusstsein, mehr Fokus auf die Wichtigkeit von Pausen zu legen, sei es auf deine Yogamatte oder in deinem Leben.

„Wenn du die Berührung mit der inneren Stille verlierst, verlierst du den Kontakt mit dir selbst. Wenn du den Kontakt mit dir selbst verlierst, verlierst du dich in der Welt.“ (Eckhard Tolle)


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